Kinder schlüpfen bereits im Kleinkindalter im spielerischen Tun in andere Rollen - sei es Mensch oder Tier, reale Person oder Superheld. Dieses Spiel mit verschiedenen Identitäten unterstützt Kinder beim Aufbau eines Selbstbewusstseins und des eigenen Ichs.
Sie probieren neue Handlungsweisen aus und gewinnen so zunehmend Sicherheit im eigenständigen Tun. Aber auch Tätigkeiten, die sie im realen Leben nicht bzw. noch nicht durchführen können bzw. dürfen, können so in der Fantasie erprobt bzw. ausgelebt werden.
Oftmals spielen Kinder Situationen aus dem Alltag nach und setzen sich so mit ihrer Umwelt auseinander. Aber auch Erlebnisse, die sie emotional aufwühlen, arbeiten sie auf diese Weise auf. Gefühle wie Angst, Wut und Trauer können so verarbeitet werden.
Im Rollenspiel erschaffen Kinder fiktive Welten, erfinden Geschichten und planen Handlungsabläufe. Dabei wird ihre Fantasie angeregt und ihre Kreativität gefördert. Dabei sind Rollenspiele immer auch kooperative Spiele. Die Kinder lernen dabei aufeinander einzugehen, Gefühle wahrzunehmen, Kompromisse zu schließen und Konflikte zu lösen. Neben den sozial-emotionalen Kompetenzen fördert das gemeinsame Spielen auch sprachliche Fähigkeiten, nämlich eigene Wünsche und Ideen auszudrücken und diese auch anderen verständlich zu machen.